27. Juni 2013

Im Gedenken an eine guten Freund - Holger

Vor drei Jahren habe ich Holger kennen gelernt, der für mich sehr schnell ein guter Freund wurde. Wir haben uns von Anfang an super gut verstanden, da er selbst Jahre zuvor Depressionen hatte und es geschafft hat heraus zu kommen und es ihm zu diesem Zeitpunkt wieder richtig gut ging. 



Dies ist im Sommer 2010, nur ein paar Tage nach dem wir uns kennen gelernt haben und er mich direkt für eine Nacht zu sich eingeladen hat, während ich auf meiner ersten "größeren Reise" zwei Wochen durch Deutschland und Österreich gefahren bin.


Er war für mich immer das leuchtende Beispiel, dass es wirklich möglich ist, diesen ganzen Scheiß hinter sich zu lassen und wieder Freude und Spaß im und am Leben zu haben. Im Herbst 2010, in meiner allerschwersten Zeit, weiß ich nicht, was ich ohne ihn gemacht hätte. Er war für mich wie ein Mentor, Trainer und Sponsor und ich weiß nicht wie viele unzählige Stunden wir telefoniert haben, er mir immer wieder Mut gemacht hat, wenn ich selbst schon längst nicht mehr an mich glauben konnte. Das da jemand war, der einen voll und ganz versteht, nicht für verrückt und abgedreht hält war so viel wert. Sogar fast eine ganze Woche habe ich bei ihm und seiner Familie verbracht, als ich "arbeitsunfähig" war und es alleine in meiner Wohnung nicht mehr ausgehalten hab. Immer wieder hat er mir versichert, dass es irgendwann vorbei sein wird und wir dann gemeinsam darüber lachen werden, auch wenn es noch eine längere Zeit dauern würde. Er hat mir eingeredet Geduld zu haben und mit den noch so kleinsten inneren Fortschritten zufrieden zu sein. Alles Dinge, die ich niemals geglaubt geschweige denn hinbekommen hätte, wenn er nicht der lebende Beweis für mich gewesen wäre, dass es wirklich möglich ist!

Auch als es bei mir wieder bergauf ging haben wir immer noch den Kontakt gehalten, auch wenn es weniger wurde, da ich (ja Gott sei dank) wieder Kraft hatte, mich um meinen Alltag zu kümmern. So waren wir einige Male auf Xavier Naidoo oder Söhne Mannheims - Konzerten und hatten ausgemacht irgendwann mal gemeinsam einen Teil des Jakobsweges zu gehen.

Dieses letzte Foto ist vom März 2012, als ich zu meiner Reise aufgebrochen bin und ihn nochmal zu Hause besucht hatte.


Im Januar haben wir uns das letzte Mal gesehen, als wir uns in München auf der BAU - Messe getroffen haben und er ziemlich guter Dinge war.

Im März dann erzählte er mir, dass es ihm wieder schlechter gehe und seine Depressionen nach vielen Jahren plötzlich wieder gekommen seien und ich hätte nie gedacht, dass dieser umgedrehte Fall einmal eintreten würde, dass ich ihm nun Mut zusprechen müsse. Mehrere Male haben wir telefoniert und ich habe richtig gemerkt, dass es ihm immer schlechter ging, da ich ja all die geschilderten und beschriebenen Dinge nur zu gut kannte! Im April dann ein sehr erschütterndes Telefonat, da er sogar schon viele Wochen krank geschrieben war und ich gemerkt habe, dass es ihm unendlich dreckig ging und er zu mir meinte, "Zum Leben fehlt mir die Kraft und zum Sterben der Mut..." Natürlich war ich nicht übermäßig entsetzt über diese Aussage, da ich das Gefühl kenne, wenn man keine Alternative mehr sieht, auch das vermeintliche Licht am Ende des Tunnels vollends erloschen scheint, man zu 110% davon überzeugt ist, dass es nie mehr besser wird und die Gewissheit, dass es keinen Ausweg mehr gibt. 

Dies war das letzte Telefonat, ab diesem Zeitpunkt habe ich ihn nicht mehr erreicht. Dann habe ich oft versucht bei ihm zu Hause und seiner Familie anzurufen, aber auch dort leider niemanden erreicht. Als ich Mitte Mai auf dem Rückweg vom HU-Treffen war, wo ich meinen Vortrag "There is another choice!" gehalten habe und allen Anwesenden erzählte, dass es im Leben immer eine andere Möglichkeit gibt, bin ich bei ihm im Odenwald vorbeigefahren, aber es war leider niemand zu Hause. So habe ich ihm mit einem arg mulmigem Gefühl einen Brief vor die Haustüre gelegt, er solle sich doch bitte wieder bei mir melden, da ich mir Sorgen mache und wissen will wie es ihm geht. Leider habe ich nie eine Antwort bekommen. 

Vor zwei Tagen habe ich von seinem 12-jährigen Sohn erfahren, dass er tot ist!

Der Mann, der an einen riesen Anteil an meiner Genesung hatte, ich werde ihn nie mehr wieder sehen! 


Mehr vermag ich im Moment nicht darüber zu schreiben, da es für mich noch zu schockierend ist, aber teilen möchte ich es trotzdem...

22. Juni 2013

Ciao München

Hallo mal wieder!


in meinen letzten verbleibenden Wochen in München hatte ich dann auch das Glück auf der Arbeit einmal ein paar interessantere Routen zu bekommen. Man muss eben nur fragen, nach dem was man will... :-)



So bin ich einige Male bis in die Alpen nach Benediktbeuren - mit Erinnerungen an meine Klssenfahrt im 10. Schuljahr :-), Murnau, Bad Tölz und Garmisch-Partenkirchen gefahren. Hier bei der Auffahrt zum Walchensee an Kochel vorbei, als ich mich entschlossen habe die "Panorama-Route" der Autobahn vorzuziehen...







Da mit dem Ende des Monats April auch mein Arbeitsverhältnis endete (und damit auch die meiste Zeit in der ich einem Navi nachgefahren bin...) habe ich noch ein paar Tage in München verbracht, bin wenigstens einmal im Hofbräuhaus gewesen, um eine Maß zu trinken und zum Monatswechsel dann wieder in die Eifel gekommen.



Anfang Mai war direkt das Tesch-Travell-Treffen in der Nähe von Malmedy. Obwohl ich ja ohne Motorrad zugegen bin, habe ich mich überreden lassen, dort teilzunehmen,




 was auch keine schlechte Entscheidung war...



Habe hier zufällig Wim aus Rotterdam getroffen, den ich im Jahr davor über's Internet kennen gelernt hatte, da er meinem blog gefolgt ist. It's a small world.... :-)



 Er ist der linke von uns Dreien.


Anschließend habe ich begonnen hier in der Eifel auch noch zu arbeiten, 





und mich nun in den verbleibenden Wochen meiner restlichen Vorbereitungen der Weiterreise gewidmet.

Mitte Mai war dann im Odenwald das deutsche Horizons Unlimited-meeting, was ich nach anfänglichem Zögern (da ich auch hier ohne Zweirad anreisen musste) aber dann auch mitgenommen habe.  

So habe ich diesen Weggefährten hier wieder getroffen, den ich ja letztes Jahr auf dem GR-Treffen bereits kennen lernen durfte...


Hanno....!!!!!!   :-)

Habe die neueste Generation von Travell-Bags gesichtet...


und Arno kennen gelernt, mit dem ich einige Ansichten über "Motorrad-Therapie" teilen konnte und der als pensionierter Lehrer die letzten 7 oder 8 Jahre nur noch durch die Welt tingelt...


Er ist einer derjenigen, mit denen ein Gespräch sehr schnell beendet ist, wenn man sie fragt wo sie denn noch nicht gewesen sind.... :-)

Dann war da noch Donato aus Italien, der mit seiner Harley (mit Riemenantrieb!!) durch ganz Asien gefahren ist.


inklusive Kirgisistan, China, Pakistan, ganz Indien, komplett durch Russland, Kasachstan, die Mongolei usw....


und nicht zu vergessen dieser Knabe mit seinem umgebauten hammergeilen Diesel-bike!!

Auch habe ich selbst wieder meinen etwas erweiterten Vortrag vom Greece-meeting gehalten und wieder viele positive Rückmeldungen bekommen und war froh doch auch zu diesem Treffen gefahren zu sein! :-) :-) :-)

So habe ich in der Zwischenzeit schon mal das erste meiner anvisierten Visa, was wohl auch das leichteste war, bekommen.



Indien ist ein sehr Reise-freundliches Land, zumindest was die Einreiseformalitäten angeht. Anders sieht es da hingegen beim westlichen Nachbarn Pakistan aus. Beim Konsulat sowie bei der Botschaft in Berlin hat man mir als Overland-Traveller keine großen Hoffnungen gemacht und auch zwei Versuche es mit Hilfe von Visa-Agenturen zu versuchen, sind bisher fehl geschlagen.


So wie es ausschaut werde ich mir wohl eine alternative Route zum meinem Wunsch-Reise-Land Nr. 1 mit seinen atemberaubendem Bergen des Pamir und Karakorum und dem unter Bikern legendären Karakorum-Highway aussuchen müssen... :-(